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My brain worm made me do it!

The lancet fluke, Dicrocoelium dendriticum, exhibits a fascinating case of parasitism with a complex life cycle involving multiple hosts. This parasite utilizes herbivores as its definitive hosts, while snails and ants serve as intermediate hosts. In their Biologie in unserer Zeit-BiuZ Review Kai Matuschewski and Richard Lucuis describe the remarkable transition from ant to herbivore, which is achieved through a division of labor within a clone of genetically identical larvae. One larva invades the ant's brain, compelling its host to expose itself on plants during cool night hours, facilitating transmission. This "brain worm's" self-sacrifice for its clone siblings raises questions about the underlying communication mechanisms and the evolutionary advantages of this strategy. Furthermore, the lancet fluke's dependence on specific dry grassland biotopes underscores the importance of nature conservation for preserving both biodiversity and the intricate life cycles of parasites. It's only available in German, but definitely worth reading for anyone who speaks the language!

Abstract

Krankheitserreger können auf unterschiedlichsten Wegen von einem Wirt zum anderenübertragen werden. Einige Parasiten haben für die Optimierung der Übertragung aber eine Strategie gewählt, die Assoziationen an schauerliche Hollywood-Filme wecken: Sielenken das Verhalten der befallenen Wirte vollständig zu ihrem Vorteil. Ein Paradebeispiel. für diese Fähigkeit liefert ein inzwischen selten gewordener parasitischer Wurm, der „Lanzettegel“ oder „Kleine Leberegel“ Dicrocoelium dendriticum. Dieser Trematode (Saugwurm) zwingt Ameisen dazu, sich auf Pfanzen zu exponieren, indem eine spezialisierte Larve das Gehirn des Insekts beeinfusst. Werden diese Pfanzen von einem Schaf gefressen, so gelangen die Larven im Hinterleib der Ameise auf diesem Weg in ihren End-wirt. Die faszinierende Biologie dieses ungewöhnlichen Erregers ist seit mehr als 60 Jahren bekannt, während die molekularen und zellbiologischen Grundlagen der Manipulation bisher weitgehend ungeklärt sind. Moderne Forschungsansätze könnten aber helfen, diesen Wurm zu einem attraktiven Modell für die Wechselwirkung von Parasiten mit dem Nervensystem ihrer Wirte zu machen.